13. Oktober 2025
S üddeutsche Pflügemeisterschaft Ausgerichtet vom IGZ-Landesverband Baden-Württemberg zusammen mit dem befreundeten IGZ-Landesverband Bayern fand am 07. September die Süddeutsche Meisterschaft im Gespannpflügen auf dem Gelände des Gestütshofes in St. Johann statt. An der Veranstaltung nahmen insgesamt zehn Gespanne teil, die Teilnehmer reisten fast aus dem gesamten Bundesgebiet an. Aus Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und sogar aus dem weit entfernten Brandenburg kamen die Pflüger, um an dem Leistungsvergleich teilzunehmen. Mit dabei war der amtierende Deutsche Meister Thomas Kurfiss, sowie der amtierende Europameister Marcel Gnerlich, mit der weitesten Anreise aus Brandenburg. Die Anlage des Gestütshofes bot ideale Bedingungen mit fast ebenem Untergrund, gut vorbereitetem Boden und ausreichendem Platz für die zahlreichen Zuschauer. Der Wettkampf startete mit dem Einmarsch der zehn Gespanne, die dann vor den zuvor ausgelosten Beeten ihren Platz einnahmen. Die Grußworte zur Veranstaltung wurden von der stellvertretenden Gestütsleiterin Frau Dr. Eiberger, dem Bürgermeister von St. Johann Herrn Florian Bauer sowie dem Landrat Dr. Ulrich Fiedler gesprochen. Frau Dr. Eiberger hatte noch die besondere Ehre das Grußwort des Ministers für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg Herrn Peter Haug zu verlesen. Auch das Bayrische Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten unterstützte die Veranstaltung. Um kurz nach 13:00 Uhr startete die Meisterschaft, und die Gespanne stellten sich in Reih und Glied an ihren Beeten auf. Der Landrat gab das Startzeichen und die Pflüger begannen mit der ersten Herausforderung, der Spaltfurche. Vollkommen durchgeschnitten, sauber und gleichmäßig soll sie aussehen. Fast schon Zeitlupenhaft ging es an das obere Ende des Pflügebeets, und nach kurzer Anpassung und leichten Veränderungen der Pflüge, wieder zurück zur Anfangsfurche. Jetzt hieß es erst einmal abwarten, denn die Richter mussten von jedem Pflüger die Spaltfurche genau bewerten. Wie die Teilnehmer war auch das Richterteam bunt gemischt. Aus Baden- Württemberg, Bayern und Brandenburg waren auf dem Feld Günther Klein, Michael Beckler, Günther Pissang, Martin Braun und Reiner Martin anwesend, um gründlich zu beurteilen was die Pflüger ablieferten. Regelmäßig wurde auch die Tiefe der Furchen gemessen. Es war eine Mindesttiefe von 10 cm ausgegeben worden, die nicht unterschritten werden durfte. Nach ungefähr 6 bis 8 Umläufen wurde dann vom Zusammenschlag auf den Auseinanderschlag gewechselt. Hier freute sich jeder Pflüger auf eine gerade Furche, die er von seinem Beetnachbarn übernehmen musste. Nach anderthalb Stunden hochkonzentrierter Pflügearbeit kamen die Teilnehmer dann nacheinander zur letzten Aufgabe, nämlich eine saubere Schlussfurche abzuliefern. Und auch hier zeigte sich das hohe Niveau der Teams die an diesem Wettkampf teilgenommen haben. Die Schlussfurchen machten allesamt einen sehr guten Eindruck. Moderator Martin Kemmler verstand es den ganzen Nachmittag die interessierten Zuschauer mit allerhand Fachwissen zu unterhalten. Er erklärte sehr genau die ackerbaulichen Leistungen, die auf den Beeten zu sehen war, und stellte jedes Gespann und deren Besitzer vor. Um die Zeit zwischen Auswertung und Siegerehrung für die Zuschauer zu verkürzen, gab es direkt im Anschluss eine Vorführung des Haupt- & Landesgestüts Marbach. 4 Reiterinnen zeigten auf ihren Schwarzwälder Hengsten eine hervorragend gerittene Kaltblut- Quadrille. Gleich danach wurden auf dem Vorgewende noch diverse moderne Pferdezugtechnik gezeigt. Marcel Reeb führte einen Striegel vor, der an einem klassischen Vorderwagen angebaut war. Thomas Kurfiss bewies, dass auch mit Pferden der Mist ausgebracht werden kann, und Reinhard Hundsdorfer führte den neuen Geräteträger von Werner Krammel vor, der auf der Pferde- Stark den Innovationspreis gewonnen hatte. Dieses Wochenende hob die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den IGZ Landesverbänden Baden-Württemberg und Bayern hervor und zeigte, wie ein gelungenes Miteinander solch schöne Veranstaltungen bereichern kann. Die Organisatoren zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf, dem sportlichen Niveau und der gemeinsamen Verbändekooperation.